hibbelig, hubbelig, wibbelig
Ein Denkmal für Wilhelm Conrad Röntgen
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Das Denkmal besteht aus einem begehbaren viereckigen Raum. Der Eingang liegt südlich. Vor der Nordwand ist auf einem Sockel aus schlichtem Stein das gläserne Abbild eines ganz normalen, X-förmigen Chromosoms angebracht. (Das Chromosom ist aus durchsichtigem Glas, da die Wellenlänge von Röntgenstrahlen außerhalb des sichtbaren Bereichs liegt.) Der Sinn dieses Objekts besteht in seiner Doppeldeutigkeit: Einerseits deutet das „X“ des Chromosoms auf den Terminus „X-Rays“ (engl. für Röntgenstrahlen) hin, andererseits steht es für die Endsilbe „–gen“, die den auf einer glänzenden silbernen Gedenktafel am Sockel angebrachten schwarzen Schriftzug „Rönt-" zu dem vollen Namen „Rönt(-)gen“ vervollständigt. Durch den hellen Glanz der Tafel wird sowohl die Aufmerksamkeit des Besuchers erlangt, als auch auf die strahlende Berühmtheit Röntgens angespielt. Der Durchschnittsbetrachter assoziiert ein Chromosom sehr wahrscheinlich mit der geläufigeren Bezeichnung „Gen“. Das Chromosom kann auch als Analogie für die Bedeutung der Röntgenstrahlen dienen, da deren Erfindung einen ähnlichen Quantensprung in der Medizin darstellte wie die Entdeckung der DNA. Der Sockel ist von einem in den Boden eingelassenen Ring umgeben. Für Kenner ein Hinweis auf den Ort, an dem Konrad Röntgen die nach ihm benannten Strahlen erfand (Röntgenring). Links neben diesem Monument befindet sich eine Tür, über der ein wohlbekannt grünes WC-Piktogramm angebracht ist. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um das klassische „Stille Örtchen“, wie es sich natürlich auch in einem jeden Museum befinden sollte, und um nichts anderes handelt es sich bei diesem Denkmal ja letztendlich - nämlich um einen kleinen, für sich allein stehenden Museumsraum - sondern um eine Anspielung auf die Initialen des Vornamens eben Wilhelm Conrad Röntgens. Deutlich wird dies durch Punkte hinter jeder Initiale: (W. C.). Auf dem Piktogramm befindet sich ein Männchen (wie beim Herren-Klosett), keine weibliche Figur, was naheliegend ist, da es sich bei Röntgen fraglos um einen Mann handelte. Das komplette Monument ist von einer Absperrung, wie sie in Museen üblich ist umgeben, sodass kein Besucher auf die Idee kommt, an der Klinke der verschlossenen Tür zu rütteln, falls er diese tatsächlich für den Eingang eines Klosetts halten sollte.
Das Ganze von links nach rechts betrachtet, und unter Voraussetzung einer gewissen Kombinationsgabe, ergibt sich also der vollständige Name Röntgens. Ist der Denkmalsbesucher dem Rätsel einmal auf die Spur gekommen, dürfte er es aufgrund seines originellen Einfallsreichtums und seiner assoziativen Kraft so schnell nicht wieder vergessen.
...wurde im Genre Lesen lohnt sich am 30. Januar 2014 erstellt , zuletzt verändert von jsteblue am 15. Februar 2015

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schtueck, Di, 18. Feb, 12:23
Nice! Bitte genau so aufbauen! :)
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