hibbelig, hubbelig, wibbelig
Freitag, 6. November 2009
Antworten
® by ludovicolinho
Jede gegebene Antwort enthebt den Menschen davon seine eigenen Antworten zu suchen.

Es kann nicht die Aufgabe einer ganzen Disziplin sein, Antworten zu geben.
Der amerikanische Philosoph Jacob Needleman hat einmal über seine Disziplin folgenden Satz gesagt:
"Philosophie hat die Aufgabe den Menschen zu erinnern! - Das ist wahrlich von tiefem Sinn"
Dabei geht es nicht darum, dem Menschen zu sagen:
So und so war es,
sondern ihn zu der eigenen Frage zu veranlassen:
"Schau dir an, wie es war!"
Und es ist keinesfalls so, dass diese Fragen auf das Damals zielen, sie zielen auf die Logik des Heute.

Die heutige Philosophie weiß von diesem Amt kaum noch etwas. Sie ist eher damit beschäftigt anzuklagen, zu verurteilen, neue Wege, es besser zu machen, zu entwerfen oder theatralisch zu verzweifeln.
Das aber führt nirgendwohin. Es erreicht die Seele nicht.

Der Unterschied zwischen der Seele und unserem Bewusstsein (unserer Ratio) besteht - neben vielem anderen - darin, daß die Seele die entscheidenden Fragen stellen möchte, sich das aber nur selten traut oder erst einmal von der Pike auf lernen muss, wie man derartiges macht, während das Bewusstsein (das Großhirn) die Antworten haben möchte, dabei oft garnicht mehr weiß, ob überhaupt eine Frage da war.

Das Bewusstsein kassiert die Antworten, ohne die Fragen ausreichend intensiv gestellt zu haben, während die Seele die Frage stellt und darauf (fast) nie eine definitive Antwort erhält.
Das ist auch nicht erforderlich, denn die Antwort darauf gestellt zu haben ist das Eigentliche! Nach einiger Zeit verschwindet nämlich die Frage und eine neue taucht auf.
Das ist Antwort auf die alte Frage.

Und noch ein Unterschied:
Jede Frage, die von der Seele ausgeht, bezieht sich auf mich selbst, jede Frage des Verstandes ist letzlich ein Spiel der Abwehr und bezieht sich auf die Welt.
Und so ist unser Jahrhundert gekennzeichnet von einer beispielhaften Kenntnis über den Aufbau und die Verästelung der Welt und von einer unglaublichen Unkenntnis, ja Borniertheit, über den Aufbau des eigenen Menschseins.

Kein Jahrhundert wusste so wenig über die Areale der eigenen Seele wie das zwanzigste.
Noch im Glauben und der Furcht vor dem Teufel lebte mehr (wenn auch eigenartig verwirrtes) Wissen über die Seele als in unserem blutarmen rationalisierten Gekicher über die Unwissenheit des Papste, der den Teufel - immerhin - noch für ein reales spirituelles Wesen hält.

entnommen aus "Pluto - über den Dämon im Innern der Seele" von Peter Orban
...wurde im Genre Lesen lohnt sich am 06. November 2009 erstellt  am 06. November 2009

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 
Mittwoch, 23. September 2009
dasendlosgedicht
® by neptox
Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man sein

Pipischen hat en Röckschen an

bis kurz vor an die Knie

und wenn Pipischen hüpfen tut

Dann sieht man seinen fetten haarigen Sack
...wurde im Genre Arschesie am 23. September 2009 erstellt  am 23. September 2009

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 
Montag, 24. August 2009
Ausgeburten des Sommerlochs
® by erli
– Die Begegnung –


– Die Neugier –


– Die "Scham" –


– Die Jagd –


– Die Pointe –


– Die Folgen –
...wurde im Genre bilder und so am 24. August 2009 erstellt , zuletzt verändert von erli am 24. August 2009

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 
Dienstag, 18. August 2009
2012
® by erli
Würden verehrte Damen und Herren,
bitte aufhören an mir zu zerren
Hören Sie lieber was ich berichte
Schreiben Sie mit und sodurch Geschichte

Von höchster Stelle wurde befohlen
den einfachen Mann mit ins Boot zu holen
und unverzüglich auch die Letzten
von dem Desaster in Kenntnis zu setzen

Folgendes wurde vom Staate verborgen
und sorgt jetzt für umso ernstere Sorgen:

Die Schweinegrippe wollt' es einfach nicht lassen
den Klimawandel unziemlich anzufassen
und verfiel darüber in ärgeren Streit
mit der Wirtschaftskrise und in deren Neid

hat diese – wer hätte es jemals gedacht?
dem Kapitalismus den Gar ausgemacht
Darauf hat die Grippe – was sollte der Mist? –
behauptet, dass heiße Luft ansteckend ist!

Zuletzt und da liegt der Hase begraben
haben sich die drei aber wieder vertragen
schlimmer noch – eine Allianz geschaffen
mit dem Ziel die Menschheit dahinzuraffen!

So, werte Schreiber, jetzt ist es raus
freilich erwarte ich keinen Applaus
Fragen und Ängste zur Todes-Gefahr
schreiben Sie bitte in’s Kommentar
am 18. August 2009 erstellt , zuletzt verändert von erli am 24. August 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Mittwoch, 18. Februar 2009
weihrauchen
® by erli
das kleine äffchen fridolin
ging sonntags zu der kirche hin

es war nicht fromm, es war nicht christ
und stets im gottesdienst vermisst

doch nach der messe kam es dringend!
und um die kirchenorgel springend

und wollte kreischend darauf spielen
weil ihm die töne so gefielen

der pastor war ein strenger mann
der fridolin nicht zugetan

und selbst bei aller christlichkeit
das orgel-äffchen geht zu weit!

"es springt und singt und tanzt umher
das ist ja wie gechlechtsverkehr"

der arme weiß sich nicht zu wehren
es ist zu spät es zu bekehren

darf ich die kirchentür verschließen?
oder auf das untier schießen?

der sonne bald die kälte wich
der pastor bog und quälte sich

das äffchen aber war frohlockend
oben auf den flöten hockend

sang und sprang und hatte spaß
und rauchte allerfeinstes gras

"das kann nicht gottes wille sein
ich werde dort um hilfe schrein!"

lieber gott, ich bitte dich
es ist unsäglich fürchterlich

lass mich nicht mehr länger leiden
erlöse mich von diesem heiden!

--

der affe ist in diese hallen
als mein sohn herab gefallen

um meine kunde zu vermehren
und euch menschen zu bekehren

Ich habe nämlich nachgedacht
und viele jahre zugebracht

und habe den entschluss ersonnen
euer ende ist gekommen

die affen sind mir deutlich lieber
sie erinnern mich an shiva

– eine alte angestellte
auf der ich die matratzen wellte...

nichts für ungut alter zaus
doch schließ dich lieber selber aus!

--

nach diesen worten stark erbleicht
war des pastors maß erreicht

zog sich das letzte weihrauch rein
und schlug die orgel kurz und klein

Und die moral von der geschicht
flügel hat man oder nicht.
...wurde im Genre Arschesie am 18. Februar 2009 erstellt , zuletzt verändert von erli am 05. Juni 2009

Permalink (4 Kommentare)   Kommentieren

 
Trauernde Blöcke
® by tost
Trostlose grau uniformierte
Riesen
reihen sich schweigend
ineinander

Resignierend abwartend
und ruhig
Scheinbar zeitlos schweigend
Und gewaltig

Auge in Auge starren sie
einander an
Ihre Gesichter
gegerbt von Vergänglichkeit

Neue alte hässliche
und saubere
in einer Reihe
ineinander verhakt

Alle gleich unterscheiden sich nur
in ihrer Einfallslosigkeit
Tobias Schwarz, 2006
am 17. Februar 2009 erstellt  am 17. Februar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
die Gesellschaft
® by tost
„Die Gesellschaft“


Routinierte Belanglosigkeit,
schnappt nach Gesprächsfetzen
und kalt grinsend,
schweigt der Marmor
zur geselligen Einsamkeit.

Gebrechliche Empfangskleider,
klammern sich an Sektglashälse
und kreischen einstudierte Glücksgesten,
während die großen Spiegel
ihre Gegenüber verhöhnen.

Lippenstift-verschmierte Kopfkissen,
würgen Eau de Cologne
und dumpfes Klaviergemurmel
wärmt die, im kalten Rauch erstarrten, Räumlichkeiten.

Den Kopf ins Genick werfend,
sprudeln Worthülsen
und die, in den Proseccogläsern taumelnden
Sprechblasen, platzen dann im Aspirin-Strudel
beim morgendlichen Brunch.

Man sieht sich!
...wurde im Genre Poesie am 17. Februar 2009 erstellt  am 17. Februar 2009

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 
Sonntag, 15. Februar 2009
® by ludovicolinho
ich denke ab heut in gedichten
es kommt einfach direkt aus mir
ich will nicht erzählen von geschichten
nur ein bisschen von mir

ich sitze hier und schreibe
das synchron auf was ich hör
denkst du ich mache scherze
dann hör mal ganz genau her

in mir sind verschiedne teile
der eine hier der andere dort
und alle haben zum troste
das eine und andere wort

ich liebe das leben die freiheit
und ganz besonders die fraun
die fraun sind an dieser welt das schönste
ohne sie da wäre ich taub

der teil der sagt es ist schlechtes
der wird jetzt gleich ignoriert
denn ich bin nur das beste
und alles andre das wird zerstört

die pflaster des lebens sind blutig
sie tun weh von zeit zu zeit
doch auch wenn man sie hurtig
nimmt , bleibt doch nur die zeit

ich denke immer wer versteht mich
denkt ihr wirklich ich kanns
doch auchh wenn mich das lähmt
vertrau ich ganz auf die kunst

wer immer das liest der wisse
ich bin neu in diesem geschäft
und was immer du denkst zu wissen
das interessiert mich so sehr wie die pest

wo genau ist jetzt das ende
dieses schönen gedichts
ich schreibe beinah behände
es fließt und fließt und fließt

achja nur noch eins
ich mag die menschen sehr
nur manchmal da denk ich mir echt
what the fuck is going on here?!
...wurde im Genre Poesie am 15. Februar 2009 erstellt , zuletzt verändert von erli am 15. Februar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Samstag, 14. Februar 2009
to be continued...
® by ludovicolinho
In einem weit entfernten Land sind alle Regeln dieser Welt verworfen.
Nichts ist so wie wir es kennen. Die Zeit scheint einem anderen Rhythmus zu folgen, und die Märchen, die man dort den kindern erzählt, würden uns alle irritieren.
In dieser Welt gibt es keine Gewalt, keinen Hass und kein Kalkül. In dieser Welt ist der Augenblick, in dem man sich genau jetzt befindet, die einzige Wahrheit. Den Menschen fehlt jegliche Fähigkeit die Vergangenheit in die Zukunft zu transportieren. Diese Menschen haben keine Vorurteile, sie kennen keine Angst vor anderen, sie kennen keine Scham.
Die Sonnenstrahlen lassen sie in jeder Sekunde neu erfahren, dass sie am Leben sind. Und allein das erfüllt sie jeden Moment mit neuer Lebensfreude.

In dieser Welt nun ...
...wurde im Genre Multiple Choice Stories am 14. Februar 2009 erstellt  am 14. Februar 2009

Permalink (2 Kommentare)   Kommentieren

 
Freitag, 13. Februar 2009
jetztzeit
® by ludovicolinho
die zeit vergeht wie im flug
gerade des nachts geht sie schnell
sie ist frei von lug und betrug
sie ist ehrlich, kommt immer bestellt

grad der versuch sie zu fangen
ist lustig, ja das sag ich dir
denn die unsrigen zangen
sind nicht da -
und doch sind sie hier
...wurde im Genre Poesie am 13. Februar 2009 erstellt  am 13. Februar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Donnerstag, 12. Februar 2009
Das Analphabet
® by erli
ich lerne jetzt lesen und schreiben
aber nicht wie ihr alle das seht
von mir aus könnt ihr so bleiben
ich lerne das Analphabet

ihr werdet mich nie überzeugen
das hat euch der Wind zugeweht
ich leb um die Moden zu beugen
darum lern ich das Analphabet

ich übe die Federn zu führen
wie es den Augen gefällt
es wird heftig - ihr werdet es spüren
wie sehr ihr euch auch verstellt

es wird keine Blätter mehr geben
da ihr nicht in die Wälder geht
bald lebt ihr ein besseres Leben
denn ich kann das Analphabet

worüber wollt ihr noch schreiben?
wo doch eh schon alles steht
ihr solltet die Winde vertreiben
und lernt jetzt das Analphabet!
...wurde im Genre Poesie am 12. Februar 2009 erstellt , zuletzt verändert von erli am 05. Juni 2009

Permalink (3 Kommentare)   Kommentieren

 
Mittwoch, 28. Januar 2009
Der Raub
® by deraufdentruemmerntanz
...wurde im Genre bilder und so am 28. Januar 2009 erstellt  am 28. Januar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Der Seelensee
® by deraufdentruemmerntanz
...wurde im Genre bilder und so am 28. Januar 2009 erstellt , zuletzt verändert von deraufdentruemmerntanz am 28. Januar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Mittwoch, 28. Januar 2009
Der Getriebene
® by deraufdentruemmerntanz
...wurde im Genre bilder und so am 28. Januar 2009 erstellt , zuletzt verändert von deraufdentruemmerntanz am 28. Januar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Das Orchester
® by deraufdentruemmerntanz
...wurde im Genre bilder und so am 28. Januar 2009 erstellt , zuletzt verändert von deraufdentruemmerntanz am 28. Januar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Die Illusion
® by deraufdentruemmerntanz
...wurde im Genre bilder und so am 28. Januar 2009 erstellt , zuletzt verändert von deraufdentruemmerntanz am 28. Januar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Der weiche Stahl
® by deraufdentruemmerntanz
...wurde im Genre bilder und so am 28. Januar 2009 erstellt , zuletzt verändert von deraufdentruemmerntanz am 28. Januar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
ANsichTEN
® by deraufdentruemmerntanz
ANsich



sichTEN

...wurde im Genre bilder und so am 28. Januar 2009 erstellt , zuletzt verändert von deraufdentruemmerntanz am 28. Januar 2009

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
das dOgmA
® by deraufdentruemmerntanz
Drei deutsche diakone des düssledorfer dadaverbandes durchforsteten donnerstags diskutierend die danziger distrikte da diese dachten, dass die danziger dadaistengemeinschaft dort darbietungen der dichtkunst durchführe.

Diskutierend da desorientiert - desorientiert durch das datum, da die danziger dadaistengemeinschaft die dichtkunst diesmal dienstags darbot.

Daheim dämmert den drei dass die dekadenten demagogen des dachschadens die donnerstägige datierung der dadaistischen darbietung durchaus demonstrativ dahinsagten.

Dutzende derartiger debakel durchlebten die drei da die dubiosen demagogen des dachschadens das denken durch die diabolische demontage des datumsstempels destruktiv degenerierten.

Durchaus diesem denkzettel dankbar durchbechen die drei diakone
die desorientierung des denkens- das dogma.
am 27. Januar 2009 erstellt  am 27. Januar 2009

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 
Freitag, 19. Dezember 2008
ABC
® by erli
Absolut anstandslos absolvierten acht altersschwache Angestellte - allesamt arabischer Abstammung – alle anfallenden Arbeiten. Allwissend ahnte Arbeiteraufstands-Anführer Achim Asbach (achtundachtzig) aber alles andere als altruistische Absichten: Absurde Arbeits-Attacke aus Angst!

Billige Buchbinder bepinseln benutzungsbedingt brüchige Bibel-Bände besonders begeistert blau bepunktet. Beleidigte Bibliothekare beschmutzter Bücher bemängeln beim Bestellen blödsinnig-banale Bemalungen. Beschimpfte Binder bemerken behände: Blumig-bunte Bezüge bestaunen betuchte Bibliotheks-Besucher bewiesenermaßen besonders beglückt.

Beim Buß- und Bettag bäckt Bäcker Bertl besonders begehrte Bärlauch-Brezen. Betrunkene Brauchtumsbetreiber bemängeln bei beträchtlichem Brezen-Bedarf boshafte Bauch-Beschwerden. Blödsinn - bellt Bäcker Bertl. Bier bechern bläht!

Cholerischer Couch-Chiller Carlos Cannabos chartert chromiges Citroen-Cabrio. Chefig cruisend checkt Carlos charmante chilenische Cha-Cha Chickas. „Cool: Casanova Cannabossa!“
...wurde im Genre lalablah am 19. Dezember 2008 erstellt , zuletzt verändert von erli am 25. Dezember 2008

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 
Dienstag, 2. Dezember 2008
ohne Titel
® by hilal
Sanft wie die Augen des hungrigen Löwen,
Hart wie die Flocken des ersten Schnees,

Schmerzhaft wie der Kuss der stolzen Mutter,
Lindernd wie der Schlag des wütenden Peinigers,

Leise wie die tobenden Wogen der Flut,
Laut wie die Schritte der nächtlichen Katze,

Zerstörend wie die Stimme des kläglichen Bettlers,
Belebend wie die schleichende Schwärze des Todes,

die Liebe.
...wurde im Genre Poesie am 02. Dezember 2008 erstellt  am 02. Dezember 2008

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 
Kleiner Exkurs
® by hilal
Das Mc Donald´s EINMALEINS. 9 Produkte je 1 Euro. Jeden Tag. Unverbindliche Preiempfehlung. Cheeseburger, Hamburger, Gartensalat mit Balsamico Dressing, Apfeltasche. Das Mc Donlad´s EINMALEINS. 9 Podukte je 1 Euro. Jeden Tag. Unverbindlich…scheiße, zum wievielten Mal habe ich dieses Plakat denn jetzt schon gelesen? Ich sitze im Zug und warte gelangweilt darauf, dass der fette Minutenzeiger der schäbigen, vergilbten Bahnhofsuhr endlich auf die 35 fluppt. Bevor ich jedoch das „Flupp“ höre betritt ein etwas zu klein geratener Mann mit sehr weiblichen Gesichtszügen und einem wunderschönen, pechschwarzen Hund das Abteil und fragt mich höflich ob neben mir noch Platz sei. Ich bejahe, widme aber meinen Blick gleich wieder dem Mc Donald´s Plakat. Das Mc Donald´s EINMALEINS. 9 Pro..Meine Anstrengung das Plakat noch einmal vor Abfahrt komplett zu lesen scheitert an dem nervenden Geräusch des Herren, der verzweifelt mit seinen Fingernägeln am Plastikdeckel seines Kaffeebechers herumkratzt und mich dann fragt: „Wissen Sie zufällich wie mer des komische Ding hier benutzt? Sieht irgendwie aus wie a Schnabeldasse, aber aus dem Alter bin ich ja raus gell“. Sein Lachen ignoriere ich ganz höflich und gebe mein Bestes ihm zu erklären, dass diese Kaffeebecherdeckel neuerdings so gebaut sind, das ein sich Vollschütten fast unmöglicht ist. Man müsse nur den obersten Teil des „Schnabels“ nach hinterklappen und dann seinen Mund an die Öffnung führen und den Becher leicht nach oben heben. Er nickt, lässt ein abfälliges „mh“ von sich und trinkt, schüttet sich aber trotz meiner Schnabeltasseneinführung voll. Mittlerweile ist der Zug schon losgefahren und ich versuche mich an der Winterlandschaft zu erfreuen, die draußen an mir vorbeisaust, werde aber wiederum von dem Herrn unterbrochen, der sich mir nun als der Engel Björn vorstellt. Mh klar, ein Engel mit Hund, der auch noch Fränkisch spricht und aussieht wie ein kleines Mädchen denke ich mir, lasse mir aber nur einen Funken Misstrauen anmerken und frage ihn, warum er denn einen Hund brauche, er sei ja schließlich ein Engel. „Des is die Tschenni übrigens, neja, so a Greatur braucht mer scho als Rentner, ich mein, mer weis ja nie was passiert. Sie wissen ja wies is als Frau, nirgends is mer sicher.“
Wird ja immer besser, jetzt erzählt er mir auch noch er sei Rentner. Der sieht eher aus wie die Lore kurz vor der Einschulung. Ich streichle Jenny ein wenig, ziehe aber meine Hand nach nicht all zu langer Zeit zurück, weil ich mir einbilde die Umrisse eines Feuerschwertes in den Augen des Tieres zu sehen. Ich beschließe mich wieder meiner Lethargie hinzugeben, lehne meinen Kopf an die fettige Fensterscheibe und döse vor mich hin. Nach kurzer Zeit werde ich durch den Satz „Ich hab ja so fürchterliche Diarrhööö, ich sag Ihne weiter nix, da macht des Leben kann Spaß mehr, ne, wirklich net“ aus meiner Traumwelt gerissen und überlege ernsthaft, ob ich mich jetzt über Engelsscheiße unterhalten soll. Ich entscheide mich dagegen (habe etwas Angst über Ausscheidungsorgane sowie sämtliche Exkremente zu sprechen, da mir das irgendwie antichristlich vorkommt), bemerke aber in diesem Moment, dass ich mittlerweile wirklich der Überzeugung bin mit einem, wenn auch nicht wie ein Bilderbuchengel aussehender Engel, im Zug zu sitzen. Fühlt sich schon cool an, der Gedanke, also rufe ich mir vor Augen „Sag Ja, Leben ist was du draus machst“. Steht ja immer in der Freundin oder in der Joy. Berauscht von meinem neuen Lebensgefühl frage ich den Herrn, was er denn genau hier in der Gegend macht. Er antwortet etwas beschämt „Des Bier soll hier doch so gut schmeggn“. Seine Aussage verwundert mich etwas, da ich ihn wegen seines unmissverständlichen Dialekts als Franke eingestuft habe. Als könnte er meine Gedanken hören sagte er „Neja, wissense, ich will ja net auffalln hier. Is scho immer schwierig mit den Ärdenwürmern, wenn die hörn, dass ich a Engel bin. Neja, und ich bin halt dreisprachich aufgewachsen, bin aber nie für die Region Franken eingeteilt worden. Wie der Herr su sei Gschärr sag ich nur, der hats mich ja schließlich beigebracht“. Seine dünnen, blonden Augenbrauen zieht er plötzlich sehr hoch und die tiefblauen Augen strahlen mich an. Mit zufriedenem Gesicht sagt er mir noch, ich solle so ein Vertrauen doch öfter an den Tag legen, dann wäre das Leben wohl schöner.Mh, keine Ahnung, du Moralapostel,denke ich mir. Danach steht er auf, gibt Jenny einen kleinen Tritt mit dem Fuss gegen ihren Hintern, bis diese mit verschlafenem Blick aufsteht, und verlässt das Abteil.
Ich schaue aus dem Fenster, da ich schon wissen möchte ob er denn läuft oder schwebt oder sogar auf seinem Hund davonreitet. Leider sehe ich ihn nicht mehr.
Auf der Suche nach meinem Handy in meiner Tasche entdecke ich eine leere Paracetamol 500 mg Packung. Mist, gegen Abend waren noch 2 Tabletten in der Packung. Langsam schwant mir, dass sich die 1000 mg wohl nicht mit den 5 Glühwein mit Amarettoschuss vertragen haben. Ich schaue von meinem Tascheninhalt auf und bemerke eine ganze Ansammlung entsetzter, belustigter und mitleidiger Gesichter, die mich mit riesigen Augen anstarren und mich wohl für komplett geistesgestört halten.
Ich wechsele zufrieden das Abteil.
...wurde im Genre Kurzgeschichte am 02. Dezember 2008 erstellt  am 02. Dezember 2008

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 
Montag, 1. Dezember 2008
Jetzt auch:
® by erli
Kurzgeschichten!
...wurde im Genre Kurzgeschichte am 01. Dezember 2008 erstellt , zuletzt verändert von erli am 01. Dezember 2008

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 
Neues aus der Anstalt
® by plissken
Beschreibungswahnsinn bei der Bundeswehr
Die Anbauanleitung eines simplen Rückstrahlers für ein Fahrzeug der Bundeswehr.
Wunderschön sind auch diese Bezeichnung für Gebrauchsgegenstände z.B Falle , Schnapp , Kleintier , Grau , Beweglich = Der offizielle Begriff für Mäusefalle.
Auch ist ein Fallschirm , kein Fallschirm bei meinen Kameraden in Flecktarn , es ist ein "Aufschlagverzögerer" . Selbst der Tod wird für den Soldaten unmißverständlich , sprich soldatensicher , erläutert . "...liegt der Kopf mehr als 20 cm vom Rumpf entfernt, ist der Tod festzustellen" und "Ein toter Soldat hat viel von seiner Gefährlichkeit verloren" (Passagen aus der ZDv 10/5 , jedoch wurden diese leider entfernt ) In diesem Sinne , Sterben durch Lachen ist einzustellen . Bis bald im Wald
...wurde im Genre bilder und so am 30. November 2008 erstellt , zuletzt verändert von plissken am 30. November 2008

Permalink (2 Kommentare)   Kommentieren

 
... weiterblättern