Ich muss euch sagen, er steht mir nicht mehr
All' über den hohen Mannesspitzen
sah ich eifrige Weiber sitzen
Und droben aus dem Lümmelstor
schoss es in heftigen Wogen empor
Und wie ich so strolcht im finstern Verhang
Riefs mich erneut mit heller Stimme an:
Knecht Schrubbrecht, du altes Gestell
heb die Gebeine und schrubb' mich noch schnell!
Die Klöten fingen zu brennen an
das Lümmelstor ward' aufgetan...
....
Alt und Jung sollten nun
des Eifers der Lenden einmal ruhn.
Doch morgen, da komm ich hinab zu Erden
Denn es soll wieder gelümmelt werden!
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Auf dich schien stets Verlass, wenn ich mir nicht zu helfen wusste.
Du hast mir Trost in Frustration und Einsamkeit zu spenden versucht.
Jederzeit von dir verführt, nie losgelassen, nur verfolgt und überall besucht.
Ach mein Genuss, ich wollte dich und hasste mich.
Doch deine Hilfe hilft mir nicht, meine Sehnsucht ist nur Sehnsucht, du liebst mich nicht und ich darf dich nicht. Denn du beschämst mich jeden Tag. Ich muss mich retten, ohne dich, vor dir.
Oh trügerisches Wohlgefühl, du bist mir Neugier und Entdeckerlust, Beruhigung und zweisame Gewohnheit. Du bringst mir Schweiß, Gestank und Lethargie. Voll und krank von dir und doch bin ich dein würdeloser Gast, gefangen in mir selbst.
Du hast es gut gemeint und schlecht getan.
Heute verabschiede ich mich von dir, mein nächster Freund und Feind. Ich befreie mich. Ich gehe fort und komme nie mehr wieder.
Du bleibst zurück als Mahnmal auf dem Friedhof meiner schamvollsten Erinnerungen.
Danke für deine Hilfe in all der verlorenen Zeit. Danke für nichts.
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
In Ahnlehnung an Friedrich Nietzsche - Der tolle Mensch
Der tolle kritisch-rationale Kapitalist
Habt ihr nicht von jenem kritischen Rationalisten gehört, der am hellen Vormittage eine Laterne anzündete, auf den frankfurter Markt lief und unaufhörlich schrie: Ich suche Adorno! Ich suche Marx!
Da dort gerade viele von denen zusammenstanden, welche nicht an Adorno glaubten, so erregte er ein großes Gelächter.
Ist er denn zurück nach Amerika gegangen? sagte der eine. Hat er sich in den Ruinen der Kulturindustrie verlaufen? sagte der andere.
Oder hält er sich versteckt? Fürchtet er sich vor uns? Ist der Marx nach Venezuela gegangen? Ausgewandert? - so schrien und lachten sie durcheinander.
Der Rationalist sprang mitten unter sie und durchbohrte sie mit seinen kritischen Blicken.
Wohin ist Adorno? rief er, ich will es euch sagen!
Wir haben ihn getötet - ihr und ich!
Wir sind seine Mörder! Aber wie haben wir das gemacht?
Wie vermochten wir den universalen Verblendungszusammenhang zu falsifizieren? - Gelächter.
Wer gab uns den Schwamm, das falsche Bewusstsein hinwegzuwischen?
Was taten wir, als wir diese nun reifere Republik von ihren Götzen losketteten? Wohin bewegt sie sich nun?
Wohin bewegen wir uns?
Fort von allen Ideologen?
Forschen wir nicht fortwährend?
Und rückwärts, links, rechts, vorwärts, nach allen Seiten?
Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht durch ein postideologisches Nichts?
Haucht uns nicht der Wohlstand des Kapitals an?
Ist es nicht friedlicher geworden?
Kommt nicht immerfort Vernunft und mehr Wissenschaft?
Müssen nicht naturwissenschaftliche Experimente und Studien am Vormittage durchgeführt werden?
Hören wir noch nichts von dem Lärm der Positiven, welche die Frankfurter begruben?
Riechen wir noch nichts von der neomarxistischen Verwesung? - auch Freudomarxisten verwesen...!
Adorno ist tot! Adorno bleibt tot! Und wir haben ihm unsere nackten Brüste gezeigt...! - Gelächter.
Wie trösten wir uns, die Mörder aller negativen Kleingeisterei?
Das Kritischste und Negativste, was Linke bisher besaßen, es ist unter unsern Wohltaten verblutet - wer wischt dies Blut von uns ab?
Mit welchem Entwurf können wir uns reinigen?
Welches Wissen, welchen Fortschritt werden wir akzeptieren müssen?
War nicht die Kleinlichkeit dieser Theorie zu groß für uns?
Müssen wir nicht selber zu Wissenschaftlern werden, um der Positivität würdig zu erscheinen?
Es gab nie eine kleinlichere Gesellschaftstheorie des „Progressiven“ - und wer nun immer nach uns geboren wird, gehört um dieser Tat willen in eine goßmütigere Zukunft, als alle Vergangenheit bisher war!
Hier schwieg der kritische Rationalist und sah wieder seine Zuhörer an: auch sie schwiegen und blickten befremdet auf ihn. Endlich warf er seine Laterne auf den Boden, dass sie in Stücke sprang und erlosch. Ich komme zu früh, sagte er dann, ich bin noch nicht an der Zeit.
Dies ungeheure Ereignis ist noch unterwegs und wandert - es ist noch nicht bis zu den Ohren der letzten Ideologen gedrungen. Die Freiheit des Kapitals und die Evolution der Ideen brauchen Zeit, die Reinigung der Köpfe braucht Zeit, Investitionen brauchen Zeit, auch nachdem sie investiert sind, um sich zu entfalten und genossen zu werden! Diese Investition in die Zukunft ist ihnen immer noch ferner als die fernsten Irrtümer - und doch haben sie diesselbe getan!" „Reichtum für Alle jetzt!“ rufen sie. - Man erzählt noch, dass der kritische Rationalist desselbigen Tages in verschiedene geisteswissenschaftliche Tempel eingedrungen sei und darin sein Requiem aeternam Adorno angestimmt habe. Hinausgeführt und zur Rede gestellt, habe er immer nur dies entgegnet: Was sind denn diese Tempel noch, wenn sie nicht die Gräber und die Grabmäler Adornos und Marxens sind?
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
Then in spring the sun appeared and with him, light and flowers and butterflies.
And every day it got warmer and nicer
but every night life froze to death and disappeared in darkness.
By summer the sun became really sad as he realized that the harder he tries and the brighter he shines on one side,
the darker and colder it would be on the other side.
The more life he created at day, the more life had to die at night.
So he turned down in fall and gave up in winter and almost no life was left at all.
Just before the sun died in sadness, the moon appeared right next to him because she found that little light in the darkness and thought it was warm and beautiful.
But instead of taking the hope and turning away, she returned the little light to the sun.
And the sun was full of hope and light and returned it by shining brighter again.
The spring of their love was just beautiful. At day all the flowers started growing and the butterflies dancing and the sun enjoyed it a lot.
And at night the moon filled the darkness with light and all life survived sleeping, guarded by her beauty and kindness and she was full of love and joy.
Over the years there were brighter and darker times, summers and winters of life. But the sun loves the moon and the moon loves the sun and so all the flowers are growing and the butterflies are dancing and love and light will always be around.
Only once in a while both disappear for one night and if you look at the sky carefully you might see that a new star will be born.
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
Hand in Hand und nur zu zweit
die eine und die gleiche Seele
Schweigend wie aus einer Kehle
traurig wie aus einem Herzen
Andacht der Gedächtnis-Kerzen
Aus Angst einander zu vertrauen
und sich heimlich zu durchschauen
in zarter Hoffnung nur verbunden
Stehen dort für ein Paar Stunden
in der Welt der tausend Glücke
Zwei und sehen fremde Blicke
aus schönen und vertrauten Augen
In dem Wunsch geliebt zu werden
begleitet von so vielen Scherben
Durchreisen sie die dunkle Zeit
Hand in Hand und nur zu zweit
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Als Entschränkungs-Schranke bindet ihn nur sein Gewissen.
Als Bezwinger einer Unzahl herkulischer (MC)-Prüfungen entgrenzte er sich im Zuge seiner irdischen „Gottwerdung“ von Halbwissen, Vorurteil und Ressentiment. Er erkannte die Biologie, deren Methode, die Evolution, und somit den Sinn des Lebens und des Todes.
Durch das Schauen hinter die Kulissen der Erscheinung erkannte er Physik und Chemie als autonome Verrichter eines postulierten „Gotteswerks“.
Er erkannte somit die Identität Gottes mit der Welt und also dessen personale Nichtexistenz, worauf er sich von falschen Propheten, Aberglaube und schließlich der Religion selbst emanzipierte.
Psychologie, Neurowissenschaft und Soziologie ließen ihn blicken in die „Seele“ des Menschen und der Menschheit.
Er enttarnt nun das falsche „Wollen“ und das falsche „Sollen“.
Dem Sisyphos gleich wälzt er den Fels der Genesung auf den Gipfel der Erkrankung, wobei er seine Asche zu Berge und sein Feuer in die Täler trägt, um stets von Neuem zu beginnen.
Im Menschen wurde die Natur sich ihrer Selbst bewusst, und im Medicus das Bewusstsein sich seiner Verantwortung: Es wurde ethisch.
Der Arzt transzendierte den Menschen aus dem Jenseitigen in das Diesseitige, indem er ihn ins Leben zurückholte.
So starb der jenseitige Gott und mit ihm alle Frevelhaften, deren Drohungen und falsche Verheißungen. Hoffnung ward ersetzt durch Genesung, Glaube durch Gewissheit; und Liebe möglich.
Seitdem atmet der Mensch auch im Diesseits ein glücklicheres Leben.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Nachdem nun der entscheidende Schritt der Emanzipation von der unterdrückenden kapitalistischen Ordnung getan ist (und wir unsere Nummernschilder abschrauben dürfen), kommt es noch besser als erwartet:
Inzwischen laufen alle Menschen vermummt und bewaffnet durch die Gegend; man fröhnt der individualistischen Anarchie des Sichselbsthelfens. Wer Ware nicht herausrücken will, weil er nicht weiß mit wem er es da zu tun hat und ob er als Alternative zu einer Bezahlung eine Kugel durch den Kopf gejagt bekommt, der wird gleich prophylaktisch erschossen und überfahren:
-
Zudann Fahrerflucht, schnell unerkannt ins besetzte Haus zurück. Verdammt, da haben sich schon wieder andere Anarchos mein Heim unter den Nagel gerissen und empfangen mich mit roten Ziegelsteinen, die sie, vom Dach heruntergerissen, in Richtung meines besetzten Porsches schmeißen. Ich will in einem etatistischen Reflex die Bullen rufen, doch es stellt sich heraus, dass man gerade nicht auf dem Revier sei, man jage Verfassungsrichter, sagt der Anrufbeantworter.
Also nehme ich die Sache selbst in die Hand. Ich warte in meinem Versteck bis Mitternacht, dann fahre ich zurück und zünde das Haus mit all den schlafenden Pennern darin an: Wenn es nicht mir gehören soll, dann keinem! Praktischerweise brennt es (mit löchrigem Dach gut durchlüftet) wie ein ausgedörrter Strohaufen herunter, bevor ich Probleme mit den Insassen bekomme.
Befreit und glücklich pflanze ich auf der lebensspendenden Asche ein Gemüsegärtchen und erfreue mich Tag für Tag meiner veganen Ernährung. Doch meine vegetative Idylle währt nicht lange: Eine Horde Kannibalen in Nadelstreifenanzügen überfällt meine Plantage und zertrampelt meine Bio-Produktion. Ich dezimiere sie mit meiner Schrotflinte, bis das Magazin leer geschossen ist und werde vom Rest gefangen genommen. Sie lassen mich leben, um ein Zeichen zu setzen: Als Tribut fordern sie nur meine linke Hand, die an Ort und Stelle amputiert und verspeist wird, dann ziehen sie weiter.
Unfähig, mit nur einer Hand meine Bio-Plantage weiter zu bewirtschaften, wechsele ich also meine Selbsterhaltungsstrategie, werde aber erneut prompt bei der Inanspruchnahme öffentlicher (!) Lebensmittel des „Diebstahls“ überführt und vor ein frisch einberufenes Scharia-Tribunal gestellt. „Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen – groß ist er und seine Güte“ - nimmt man mir auch die rechte Hand.
Traumatisiert aber von revolutionärer Energie durchströmt ersetze ich meine Stummel jeweils durch eine schlagkräftige Beilprothese und eine „Fasces“, eine Rutenbündelprothese. Derartig bewaffnet verbünde ich mich mit anderen behinderten Opfern der Scharia zu einer kampfstarken Einsatzgruppe, die sich im Auspeitschen von Anarchisten, Nadelstreifen-Kannibalen und beschäftigungslosen Selbstmordbombern schnell einen Namen macht.
Als die Lebensmittel schlussendlich zur Neige gehen – die Produktion liegt schon länger still und ist ersetzt durch das Prinzip der Ent- und Aneignung der früheren Erzeugnisse – beschließe ich, dass die Ordnung wieder herzustellen sei: Meine Einsatzgruppe erhört das Flehen der Bevölkerung und exekutiert in einem mit „unerbittlicher Härte“ und aller nötigen Konsequenz geführten Streich alle „Volksfeinde“. Man erhebt mich in den Rang eines Führers auf Lebenszeit, bejubelt meinen Namen und unterwirft sich euphorisch.
Meine Macht gebe ich nicht wieder her.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Was macht der Philosoph in der Menschenmenge?
Ideen entzündeten einst die Welt,
wo heute ein jeder sich selbst gefällt.
Drum verzehr dich nicht, lieber Idealist,
darüber die Welt Inspiration vergisst.
Vergieße sie selbst aus tiefster Kanne -
entfache ein Feuer, sei die Flamme!
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
dereinst doch dümmlich daherkamen.
Desweiteren denkt derselbe drein,
das dürfte diesmal Dürrenmatt sein.
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
der Seele, und ihn doch verfluchten.
Einniemand konnt' ihn bisher finden,
im Claustrum konnt' sie keiner binden.
Bisher im Traume nur erdacht,
hat's nun ein Genius vollbracht!
Im Schweiße seines Angesichts
erfüllt' er des Gelehrten Pflicht.
Wie tief er schürfte und was er fand
(mit dem Finger seiner blut'gen Hand):
Dort drinnen, wo sein Nagel kroch,
tief in des Satans Schwefelloch,
den Duft eines Engels er roch!
Drückend, kratzend, sucht man weiter,
scheut er weder Qual noch Eiter:
S' ist des Entdeckers Eifer!
Vom Erkenntnisrausch gefangen,
voll von tiefbohrend' Verlangen
da sieht er alsbald schon blutrot -
doch erlöset erst spät der Tod.
Just in dem Moment er verblich,
- Heureka! Die Seel' so entwich.
Ein Opfer ward hier nun vollbracht,
auf dem Altar der Wissenschaft.
Was er vor seinem Tode noch lallte:
-"Sitz der Seele ist die Kohlrauschfalte."
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
Wieder - mein Herz mit Wehmut beschwert!
Womit nur verdien' ich armer Schuft
solch Kälte emotionaler Wucht.
Ist's denn ein Mangel an Zucht?
- Oh weh. Wie gelingt die Flucht?
Mir vor mir selbst in die Gruft
weg von solch unheil'ger Luft!
Geschwängert von unzähmbar` Zorn:
tief sitzend der schwielende Dorn.
Der Galgen ist's,
an dem nun all meine Hoffnung hängt
- die Muse bricht's,
ihr Wort, das ich schon lange verdrängt.
-
Da baumelt der Dichter,
beleuchtet durch Lichter.
Er beendet sein Lied,
weil's die Menge vermied;
tot ist er nun.
Mag nur noch... ruhn.
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
Skalpelle flau im Lichte blinken.
Und dort, vom Fenster her durchbricht
den düst'ren Raum ein warmes Licht.
Im Präpsaal kniet bei Kerzenschimmer:
Doktor Deller vorm Leichenzimmer.
In dieser freudig-schönen Nacht
hat er Herrn Stehle umgebracht.
Denn bei des Institutes Pflege
schien der gar lange Zeit im Wege.
So kam er mit sich überein,
so schnell als möglich soll es sein!
-
Und als das Körflein ging zur Ruh',
Prof. Rami tat die Augen zu,
erlegte er direkt von vorn,
den Stehle über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Rami
zwei-, dreimal den depressor nasi.
Und ruhet weiter, dort verdunkelt,
im Nebenzimmer, wie man munkelt.
Doch in dem großen Saale drinnen,
da läuft das tote Blut in Rinnen.
Voll Sorgfalt hat er ungeniert
bis zur Symphyse präpariert
(behielt sich als Erinnerungsstück
nur das Teil des Appendix zurück)-,
doch hastig, Deller muss sich eilen!
Stehle professoral zerteilen:
Schnell hat er ihn bis auf die Knochen
nach seiner Sitte aufgebrochen.
Er sägt zum Schluss, es geht auf drei,
den Kopf zu partes - viererlei.
-
Jetzt tönt es nah aus Nebenzellen,
im Bau, da hört man Hunde bellen!
-"Wer ist's der in so tiefer Nacht,
darhier schon seine Runde macht?!"
Die Putzfrau kommt mit weißen Kitteln
barfüßig rutschend angeglitten.
"He, guter Mann, habt ihr noch Sachen,
die Sauberfrauen Freude machen?"
(Des Stehles Leich' schon abgebaut,
in zehn Paketen tief verstaut)-,
"Die vielen Bündel, eil'ge Frau,
sind alles, was ich geben trau'."
-
Die Unratstonnen poltern leise,
ein Müllmann schickt sie auf die Reise.
Als gelblich Säcklein wohlbekannt -
mit Sondermüll hat man's verbrannt.
------------------------------------------
In memoriam, Loriot (1923-2011): "Advent"
Ins Vorklinische translatiert von jsteblue
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
Verklettert gequälte
Gehören gewalkt
Massiert und gesalbt.
Schulter und Rücken
Jauchzen Verzücken
Die eine verspannt
Der and're galant
Lassen sich kneten, dehnen und drücken
Am liebsten von qualifizierter Hand.
In unruhig Erwartung
Freut sich das Gnack:
Geschmeidig' Beharkung!
- nicht auf Gehack.
Speckissimus Hüfti
Ein fauler Gesell
Tut gerne gar nichts
Denn sonst schmilzt er schnell.
Drum lässt er sich kneten
Das tut er ganz gern
Da braucht er nicht flehen
- Verbrennung ist fern.
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
des Dichters Herz vor Wonne weint
er setzt sich hin und zieht ein Blatt
und denkt was er zu schreiben hat.
Er dreht den Stift, er dreht ihn wieder
dann dehnt und streckt die Fingerglieder
er lehnt sich vor, er stützt sein Kinn
und grübelt gründlich vor sich hin.
Soll er ein Lied der Liebe schreiben
von goldner Zier und bunten Reigen
auch könnt er die Natur lobpreisen
dem hohen Herrn den Dienst erweisen.
Da hofft er jäh und träumt sich schon
der ersten Früchte süßen Lohn –
im Jahr zuvor ward er gebeten
am Markt zur Lesung aufzutreten!
Die Fantasie nimmt ihren Lauf
doch der Dichter schreibt nichts auf
und wie vom Fenster geht das Licht
so schwindet auch sein Frohgesicht.
Er denkt bei sich: "Dieser Frühling ist
doch so ein scheiß Wetter, ständig dunkel
Abends und wie soll man da dichten"
und wütend bis der Stift ihm zittert
den Stuhl rückt und das Blatt zerknittert.
Permalink (2 Kommentare) Kommentieren
ritt dereinst auf einem Lichtstrahl der
Baron Münchsausen
mit seinem Gefährt absolut inertial
durch das sternenreiche All.
Auf Erden zurückgekehrt,
man sich über dessen Jugend beschwert:
Die Altersverhältnisse seien verkehrt!
Doch der Baron,
abwinkend, hält nicht viel davon,
blickt auf seine Eieruhr,
sagt: „unterwegs war ich eine Stunde nur.“
Beiläufig deutet einem runzelig Alten
auf seiner Stirn befindlich hässliche Falten.
Bei Aufbruch – er wundere sich –
gar nur vor einer Stunde lediglich,
sah er den Mann noch in wohlwollend' Licht.
So krumm und zerknittert wirke er fürchterlich!
Des Barons Bruder zu verdeutlichen sehr erpicht,
meint, dies mitzuteilen gereiche zu seiner Pflicht:
So sei er gewesen für 40 Jahre fort -
symbolisch begraben an einem stillen Ort.
Dann seien Versicherungsgelder geflossen,
die Familie darüber äußerst verdrossen.
Zur Lösung all' dieser schrecklich' Probleme,
was dem Baron nur einer Stunde gleich käme,
ward nun der Vorschlag eines erneuten Flugs
zur Verschleierung eines eventuellen Versicherungsbetrugs.
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
zu Wiesen während einer Badekur
Oh' hormonelles Cocktail feinster Güte
dort zur Schau gestellte Freikörperkultur.
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren
Das Ganze von links nach rechts betrachtet, und unter Voraussetzung einer gewissen Kombinationsgabe, ergibt sich also der vollständige Name Röntgens. Ist der Denkmalsbesucher dem Rätsel einmal auf die Spur gekommen, dürfte er es aufgrund seines originellen Einfallsreichtums und seiner assoziativen Kraft so schnell nicht wieder vergessen.
Permalink (1 Kommentar) Kommentieren